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Heribert Prantl

Heribert Prantl ist ein bekannter deutscher Journalist für Innenpolitik. (c) Catherina HessHeribert Prantl (Jahrgang 1953) ist seit 2011 Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung und leitet dort das Ressort Innenpolitik. Bekannt ist er als engagierter Vertreter eines liberalen und weltoffenen Rechtsstaats, der sich immer wieder mit den Themen Recht, Moral und Politik beschäftigt und dabei beharrlich dazu auffordert, die Grundrechte zu beachten. Dafür erhielt Heribert Prantl 1994 schon den Geschwister-Scholl-Preis. Er sei, so hieß es damals in der Verleihungsurkunde, eine „klare Stimme“ und „in der deutschen Publizistik ohnegleichen.“

Heribert Prantl studierte Rechtswissenschaften, Geschichte und Philosophie an der Universität von Regensburg und arbeitete dort später als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zivilrecht, Familienrecht und Deutsche Rechtsgeschichte, wo er auch seine Dissertation schrieb. Die Arbeit, die Prantl mit magna cum laude abschloss, wurde mit dem Wissenschaftspreis der Universität Regensburg ausgezeichnet. Parallel zum Studium absolvierte Heribert Prantl eine journalistische Ausbildung, u.a. bei den Stuttgarter Nachrichten und beim Bayerischen Rundfunk.

Im Anschluss an sein Referendariat arbeitete Prantl zunächst als Rechtsanwalt und gelangte dann über die Staatsanwaltschaft in die Position des Pressesprechers des Landesgerichts Regensburg. Wenn Heribert Prantl heute über juristische Themen schreibt, weiß er also, wovon er spricht. 1988 kam er zur Süddeutschen Zeitung, wo er für das innenpolitische Ressort schrieb und zahlreiche Leitartikel für das Blatt verfasste. Parallel dazu schrieb er mehrere politische Bücher und Essays und ist ein gefragter Kommentator bei öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern und Gast in diversen Talkshows.

Noch deutlicher als in seinen Essays und Artikeln wird Heribert Prantls Haltung in seinen Büchern. In „Wir sind viele“ rechnete er 2011 mit dem Finanzkapitalismus ab und gemahnte daran, Märkte nicht von der Moral zu lösen. Er appellierte an die Verantwortung des Finanzmarkts sowie der Politik und betonte, Europa basiere nicht auf dem Euro, sondern auf seinen Bürgern, die die Grundlage der Demokratie bildeten. In Zeiten der griechischen Krise 2015 schien dieses Buch dann umso aktueller. Weitere sehr lesenswerte Bücher von Heribert Prantl sind „Alt. Amen. Anfang.“, „Glanz und Elend der Grundrechte“ und „Im Namen der Menschlichkeit – Rettet die Flüchtlinge“, in denen Prantl einmal mehr Recht und Moral miteinander ins Verhältnis setzt. 

Während es in seiner Essay- und Leitartikel-Sammlung „Alt. Amen. Anfang.“ um einen neuen Umgang mit dem Alter und den Alten geht – die Zukunft gehört den Alten; zu Respekt vor den Alten gehört auch, dass sie in Ruhe alt werden dürfen – greift Prantl in „Im Namen der Menschlichkeit“ das akute Problem der Flüchtlings- und Einwanderungspolitik in Europa und die Abschottung Europas auf. Er fordert ein radikales – und schnelles! - Umdenken in der Politik und legt eine äußerst überzeugende Streitschrift mit schlagkräftigen Argumenten vor, vor denen man unmöglich die Augen verschließen kann. Alle seine Bücher schlagen dabei in eine ähnliche Kerbe, als die, die man schon aus seinen SZ-Artikeln kennt. Wer mehr von Heribert Prantl lesen möchte, muss also nur regelmäßig die Süddeutsche Zeitung aufschlagen.

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