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Alexander Puschkin

Alexander Puschkin (1799 – 1837) gilt als der Vater der russischen Literatur: Wie kein anderer hat er die russische Nationalliteratur geprägt und mit seiner Hinwendung zur Volkssprache eine neue russische Literatursprache kreiert. Noch heute ist es in Russland ein Zeichen guter Bildung, aus Puschkins wichtigsten Werken zitieren zu können – allen voran aus „Eugen Onegin“. Das als Liebesgeschichte getarnte kritische Gesellschaftsporträt ist eine Art Sakralwerk der russischen Literatur geworden und wurde bereits mehrfach verfilmt. Alexander Puschkin, Spross einer alten russischen Adelsfamilie, erhielt eine klassische Bildung und sprach als Kind besser Französisch als Russisch. Auch seine erste Gedichte sind deshalb in französischer Sprache verfasst. Erst seine Großmutter und sein Onkel Lew Puschkin, der selbst Schriftsteller war, sorgten dafür, dass Puschkin ein Verhältnis zur russischen Sprache bekam. Bald wurde sein großes literarisches Talent entdeckt, zunächst von seinen Mentoren und Freunden am Lyzeum "Zarskoje Selo" bei Sankt Petersburg, dann aber auch von den Großen der russischen Literatur. Während ihm das Schreiben aber sehr leicht fiel, stellte es Alexander Puschkin vor große Schwierigkeiten, Kontakte oder gar Freundschaften in den hohen Kreisen der russischen Gesellschaft zu schließen. Er galt als jähzornig und sarkastisch und suchte ständig Streit. Für einen Brief, der 1824 von der Zensur abgefangen wurde, wurde Puschkin gleich nach dem Ende seines Studiums am Lyzeum in den Kaukasus verbannt. Der Zar begründete dies damit, Puschkin „habe Russland mit seinen ungeheuerlichen Gedichten überflutet." Diese Zeit verarbeitete er unter anderem in seinem bekannten Roman „Der Gefangene im Kaukasus“. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass sich Alexander Puschkin in der Abgeschiedenheit des Kaukasus mit Gedanken an Zarenmord – und schließlich sogar Selbstmord – trug. Selbst als die Verbannung zu Ende war, stand er weiterhin unter der Aufsicht des Zaren und durfte das Land nicht verlassen. Doch das Exil hatte auch sein Gutes, denn es waren die fruchtbarsten Jahre im literarischen Schaffen von Alexander Puschkin, der sich schon damals zu einem Idol seiner Zeit entwickelte. Hier entstand auch der große russische Gesellschaftsroman „Eugen Onegin“. Aber auch historische Werke datieren aus dieser Zeit. Es scheint nach all dem nur konsequent zu sein, dass Alexander Puschkin nicht alt wurde. Im Alter von nur 37 Jahren wurde er bei einem Duell mit einem Höfling, seinem Schwippschwager, der die Ehre von Puschkins Frau beleidigt hatte, durch eine Kugel so schwer verletzt, dass er kurz darauf verstarb. Im gleichen Moment wurde er zum nationalen Helden. Die Medien sangen Lobeshymnen auf den jungen, genialen Dichter und seine Dichtungen, Romane und Erzählungen, Märchen, Balladen, historische Arbeiten und Dramen wurden augenblicklich zum nationalen Kulturgut. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Alexander Puschkin ist und bleibt einer der größten russischen Autoren aller Zeiten.

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