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Iris Radisch

In der „Zeit“ nimmt Iris Radisch (Jahrgang 1959) die Bücher anderer Autoren genau unter die Lupe und scheut als Ressortleiterin des Feuilletons und früher auch als Mitglied des Literarischen Quartetts, dem auch Marcel Reich-Ranicki angehörte, nicht vor harten Kritiken zurück. Zugleich ist Iris Radisch aber auch zum Schwärmen fähig. Sie scheut große Worte des Lobes nicht, wo sie angebracht sind. Für einen hat sie besonders viele solcher Worte übrig: Albert Camus. Anlässlich seines 100. Geburtstags widmete sie ihm in der „Zeit“ eine ganze Hommage: „Schon zu Lebzeiten war er ein Mythos, der bestaussehende französische Schriftsteller aller Zeiten und einer der bedeutendsten Denker und Autoren seines Jahrhunderts. […] Er hat grandiose, magische Sätze hinterlassen, die wie unverrückbare Felsbrocken in der Wort-Wüste des 20. Jahrhunderts herumstehen“, schreibt sie dort über den Schriftsteller, der unter anderem mit „Die Pest“ Weltliteratur geschaffen hat. Ihm, der großen „Ikone des unbestechlichen Intellektuellen“, widmet Iris Radisch auch ihre zweite eigene Buchveröffentlichung: „Camus: Das Ideal der Einfachheit“. „Zeit“-Kollege Klaus Harpprecht bewundert Radischs „große und seltene Kunst, ihren Gegenstand angemessen, genau und differenziert darzustellen und zu bewerten“ und ihre Sprache, die sich durch „eine kreative Wortwahl, durch Originalität und Witz“ auszeichne. In der Süddeutschen Zeitung heißt es lobend über Iris Radisch: „Eloquent, schlagfertig und ohne jede ideologiebelastete Besserwisserei“. Und auch wir finden: „Sie, die profilierte Literaturkritikerin, in einer  biographischen Betrachtung, die Wortgeist und Lesefreude vereint.“ Tatsache ist: Es macht Spaß, Iris Radisch auf diese Reise in das Leben des großen Albert Camus zu folgen, dem sie mit ihrem Buch ein bisschen das „bewundernde Frösteln“ und den „Marmorstaub“ nehmen wollte, von denen sie in ihrem „Zeit“-Artikel über Camus schreibt.

In der Literaturkritik ist Iris Radisch längst eine feste Größe. Aufbauend auf ihrem Studium der Germanistik, Romanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und Tübingen wurde sie Literatur-Redakteurin bei der Frankfurter Rundschau, bevor sie bereits 1990 zur „Zeit“ wechselte. Im dortigen Feuilleton erwarb sie sich schnell einen Ruf als sensible und differenzierte, gelegentlich aber auch sehr polemische Literaturkritikerin, die wusste, wovon sie sprach. Das zeichnet die Kritiken, Besprechungen und Interviews von Iris Radisch noch heute aus. 2000 erfuhr sie die größte Ehrung, die ein Literaturkritiker in Deutschland erhalten konnte: Sie wurde das dritte feste Mitglied im „literarischen Quartett“, wo sie Sigrid Löffler ablöste. Von nun an war sie in literarischen Diskussionen mit den Kritiker-Größen Marcel Reich-Ranicki, Hellmut Karasek und dem jeweiligen Gast zu sehen. Radisch bildete dabei einen oftmals wohltuenden Kontrast zu den beiden Herren der Runde. Dem Fernsehpublikum ist sie außerdem als Moderatorin der „Kulturzeit“, des „ARD-Morgenmagazins“ und der Literatursendungen „Bücher, Bücher“ und „Literaturclub“ bekannt. Ihr erstes eigenes Buch veröffentlichte Iris Radisch 2007. Darin griff sie ein Thema auf, das ihr persönlich sehr am Herzen liegt und dass auch immer wieder in ihren Artikeln auftaucht: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft. Hintergrund für das Buch „Die Schule der Frauen“ war ihre eigene Erfahrung als dreifache, berufstätige Mutter. Ihr zweites Buch, die Hommage an Albert Camus mit dem Titel „Camus: Das Ideal der Einfachheit“, erschien 2013 anlässlich des 100. Geburtstags des großen Literaten.

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