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Philip Roth

Der US-amerikanische Schriftsteller Philip Roth (Jahrgang 1933) gilt als einer der wichtigsten Romanciers der Gegenwart, wie ihn Louis Begley in der FAZ nannte. Die Süddeutsche Zeitung geht sogar soweit, ihn in den Olymp der Romanciers zu erheben: „Wahnsinnig und ergreifend wie Dostojewski oder Dickens. Besser geht’s nicht!“ Philip Roth entstammt einer jüdischen Familie, die aus Osteuropa in die USA immigrierte und besuchte in seiner Heimat New Jersey die jüdische Weequahic High School. Ab 1950 studierte Roth an der Rutgers University Englisch und erwarb später in Chicago die Lehrerlaubnis. Dort war er ab 1956 auch als Dozent für Englische Literatur angestellt. Fans des Autors mag das bekannt vorkommen. In seinem bekannten Roman „Der menschliche Makel“ steht ein Professor für klassische Literatur im Zentrum. Es folgten Beschäftigungen an der University of Iowa Creative Writing, in Princeton und an der University of Pennsylvania. Zuletzt war Philip Roth Dozent für Creative Writing am Hunter College in New York.

In seinen Werken thematisiert er immer wieder die amerikanische Gesellschaft, wobei auch seine jüdischen Wurzeln eine Rolle spielen, ohne dass Roth jedoch ein rein jüdischer Autor gewesen wäre. Seine Bibliographie umfasst mehr als 30 Bücher, von denen „Verschwörung gegen Amerika“ (2004) eines seiner erfolgreichsten ist. Roth wurde für seine Arbeiten vielfach ausgezeichnet. So erhielt er zum Beispiel 1998 den Pulitzer-Preis für erzählende Literatur für den ersten Band seiner „Amerikanischen Trilogie“: „Amerikanisches Idyll“ (1997). Seit vielen Jahren schon gilt Philip Roth außerdem als einer der wahrscheinlichsten Anwärter auf den Literaturnobelpreis. 2012 verkündete die ZEIT, Philip Roth setze sich zur Ruhe und wolle nicht mehr schreiben. Im Interview mit dem französischen Magazin Les Inrockuptibles sagte er: „Ich habe nicht die Absicht, in den zehn nächsten Jahren zu schreiben. Um offen zu sein: Ich habe damit abgeschlossen. Nemesis wird mein letztes Buch gewesen sein.“ Er habe dazu einfach keine Lust mehr: „Ich habe mein ganzes Leben dem Roman gewidmet. Ich habe ihn studiert, ich habe ihn unterrichtet, ich habe ihn geschrieben und ich habe ihn gelesen. Dabei ist praktisch alles andere auf der Strecke geblieben. Ich empfinde nicht mehr diesen Fanatismus zu schreiben, den ich mein ganzes Leben lang gespürt habe. Die Vorstellung, noch einmal mit der Schriftstellerei konfrontiert zu sein, ist mir unmöglich.“ Für die Fans von Philip Roth, derer es auf der ganzen Welt viele gibt, ist das ein harter Schlag, doch sie können sich weiterhin an den großartigen Werken des Autors erfreuen.

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