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Frank Schätzing

Frank Schätzing ist einer der erfolgreichsten Autoren Deutschlands. © Paul SchmitzFrank Schätzing (Jahrgang 1957) ist ein deutscher Schriftsteller, der mit seinem Buch „Der Schwarm“ 2004 schlagartig zum Bestseller-Autor wurde. Schätzing, der aus Köln stammt und nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaft zunächst in der Werbebranche arbeitete, gilt als einer der Tausendsassas der deutschen Medienlandschaft. Lange Zeit war Frank Schätzing als Creative Director für Warner tätig und leitete die Kölner Werbeagentur Intevi. Mit dem Schreiben begann Frank Schätzing Anfang der 90er Jahre. Schon als Kind faszinierte ihn, der in der Schule große Probleme mit Mathe und Latein hatte, dafür aber im Deutschunterricht glänzte, die Sprache. Das Schreiben wurde zur Berufung. Zunächst veröffentlichte er Novellen und Satiren, bevor er 1995 seinen ersten Roman schrieb. „Tod und Teufel“ war ein historischer Roman, der den Leser in das mittelalterliche Köln entführte, wo zwischen Kölner Patriziern und dem Kölner Erzbischof ein erbitterter Machtkampf ausgebrochen war.

Heute verbindet man Schätzings Namen nicht mehr mit historischen Romanen: Auf den Politthriller „Lautlos“ (2000) folgte 2004 sein Bestseller „Der Schwarm“, der Frank Schätzing weltweit berühmt machte. Das Buch hatte 2010 bereits eine Gesamtauflage von 3,8 Millionen Exemplaren erreicht und war in 27 Sprachen übersetzt worden. Es wurde mit dem Corine-Preis, dem Deutschen Science Fiction Preis, dem Deutschen Krimipreis und der Goldenen Feder ausgezeichnet. Es heißt außerdem, mindestens 60 Menschen hätte das Wissen, das sie durch den „Schwarm“ über Tsunamis gewonnen hätten, später das Leben gerettet, als sie selbst einen Tsunami erlebten. Schon lange war die Rede davon, dass das Buch verfilmt werden sollte. Ein erster Anlauf schlug fehl. Nun soll es einen zweiten Versuch mit einem neuen Produzententeam geben. X-Filme, die Firma von Tom Tykwer („Lola rennt“), wird für diese vermutlich spektakuläre Literaturverfilmung verantwortlich zeichnen. 

Frank Schätzing LesungNach dem Erfolg von „Der Schwarm“ fanden auch die älteren Bücher von Frank Schätzing nationale und internationale Beachtung. „Die dunkle Seite“ (1997) und „Mordshunger“ (1996) wurden daraufhin von RTL verfilmt. Mit „Nachrichten aus einem unbekannten Universum“ veröffentlichte Frank Schätzing ein Sachbuch über die Wunderwelt der Meere, in dem er die Fakten zusammenstellt, die er in der 5-jährigen Recherche zu seinem Bestseller zusammengetragen hat. 2010 verfilmte das ZDF das Buch als dreiteilige Dokumentation. Schätzing engagiert sich sehr für den Schutz der Hoch- und Tiefsee sowie für einige Delfinschutzprojekte. 2009 erschien Frank Schätzings Roman „Limit“, mit dem er an den Erfolg von „Der Schwarm“ anknüpfen wollte. „Limit“ beschäftigt sich mit dem Abbau des Heliumisotops Helium-3 auf dem Mond und damit, welche Folgen dieser Raubbau haben könnte. Leider konnte Schätzing mit diesem Buch die großen Erwartungen seiner Fans und der Kritik nicht erfüllen. „Limit“ blieb sowohl inhaltlich als auch sprachlich deutlich hinter „Der Schwarm“ zurück.

Doch Schätzing ist nicht umsonst einer der erfolgreichsten Schriftsteller Deutschlands und praktisch ein Bestseller-Lieferant. Er gibt nicht auf. Aber er nimmt sich eben auch Zeit für gründliche Recherchen. Etwa ein halbes Jahr verbringt der Autor ausschließlich mit Recherchen, bevor er ein neues Buch schreibt. Wenn Schätzing schreibt – über Klimakatastrophen oder Isotope auf dem Mond – meint man immer, hier spräche ein Experte. Die besten Ideen dafür kommen ihm in England. Als großer Fan der „wunderschönen, harmonischen Landschaft“ mit ihrer „der Doktor und das liebe Vieh-Welt“ mit „den kleinen Dörfern und Steilküsten“, wie er literaturtipps.de verriet, kommt er am liebsten hierher, wenn es darum geht, sich „neue Schandtaten und Gemetzel“ für seine Bücher auszudenken. Und das, obwohl Frank Schätzing unter massiver Flugangst leidet, die sich nur mit zwei Gläsern Rotwein zu Beginn des Fluges beruhigen lässt, wie er uns erzählte. Intensive Recherche vor Ort gehört für Frank Schätzing dennoch dazu. Für seinen Roman „Breaking News“, der 2014 erschienen ist und der sich dem Nahostkonflikt widmet, war selbst zur Recherche vor Ort, unter anderem in der Westbank, in Israel, und verkündete bei einer Lesung in Köln, 24 Stunden da unten würden ausreichen und die von den Medien vermittelten Gut-Böse-Schemata klappten zusammen: „Plötzlich gibt es nur noch Menschen.“

Frank Schätzing spricht vor PublikumEr habe vor Ort, im Nahen Osten, große Kriegsmüdigkeit erlebt und sei zu der Überzeugung gelangt, dass Friede in der Region nur aus der inneren Überzeugung der Menschen entstehen könne, wie er literaturtipps.de erzählte, und nicht durch einen Vertrag. 900 Seiten lang gibt Frank Schätzing sich und dem Leser Zeit, das Thema zu durchdringen und das Leben in Israel aus einer neuen Perspektive kennenzulernen. Er erzählt die Geschichten der Menschen, die man sonst nur aus den Opferstatistiken kennt. Das ist spannend und liest sich zuweilen wie ein Action-Blockbuster mit Bruce Willis, in dem der Reporter Tom Hagen – „Ex-Säufer, Gelegenheits-Callboy, Fußball-Experte“ (Süddeutsche Zeitung) – von einer lebensbedrohlichen Situation in die nächste stolpert. Diesmal geht das Konzept für Frank Schätzing auf: „Breaking News“ vereint Anspruch und Action und unterhält bestens. Die „generalstabsmäßige Vermarktung“ (buchreport.de) tat dann ihr Übriges dazu, um Frank Schätzings Roman von 0 auf Platz 1 in den Bestsellerlisten von Stern und Spiegel einsteigen zu lassen. Dazu gehören zum Beispiel auch die vielen Livehörspiele mit Aufnahmen, die Schätzing selbst vor Ort in Israel gemacht hat, die während der Lesungen eingespielt werden. Plötzlich ist man mittendrin, in der afghanischen Wüste, und die schützende Distanz zwischen Krisengebiet und Heimat ist auf einmal verschwunden.

Anlässlich der neuen Welle der Gewalt im Nahen Osten war Frank Schätzing am 25.08.2014 als Experte zu Gast bei „Hart aber Fair“. Thema der ARD-Sendung war: „Flagge zeigen und Waffen liefern – Deutschlands neue Rolle?“. Diskutiert werden sollten die Waffenlieferungen in den Irak, wo die Kurden im Kampf gegen die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ unterstützt werden sollen. Eingangs sagte Frank Schätzing: „Wir sollten uns vielleicht alle mal von der Polemisierung verabschieden, erst dann können wir konstruktiv zu dem vordringen, worum es geht.“ Und tatsächlich wurde in der Sendung, die sonst für Gefühlsausbrüche, starke Meinungen und Anschuldigungen bekannt ist, diesmal ungewöhnlich wenig polemisiert, wie die Rezensentin der FAZ erfreut feststellte. Deutlich sagte Frank Schätzing jedoch, er hielte die IS für eine „Verbrecherbande“, die es mit „polizeilichen Mitteln“ aufzuhalten gelte, „um anschließend den Rückhalt dieser Truppen auszurotten.“ Allgemein kritisierte er jedoch die „viel zu viel deutsch gespiegelte Nabelschau“ der heimischen Medien zum Thema und traf damit für das „Handelsblatt“ den Nagel auf den Kopf.

Am 12. Oktober 2014 wurde bekannt, dass die Ufa "Breaking News" in einer sechsteiligen TV-Serie verfilmen wird. Ufa Fiction plant in enger Zusammenarbeit mit Frank Schätzing "eine Miniserie auf internationalem Niveau." Das Magazin SPIEGEL zitiert Schätzing: "Der Action-Teil sollte mit ,James Bond' oder der ,Bourne'-Reihe mithalten können" und schrieb: "Die historischen Szenen wünsche er sich so radikal wie im ZDF-Kriegsepos "Unsere Mütter, unsere Väter". Dennoch will er sich zurückhalten: "Ich werde bestimmt nicht neben dem Regisseur stehen, ständig ins Buch zeigen und maulen: Da steht’s aber anders." Wir dürfen uns jetzt schon auf das Ergebnis freuen.

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