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Wilhelm Schmid

Wilhelm Schmid ist Lebenskunstphilosoph. (c) Juergen Bauer / Suhrkamp VerlagProf. Dr. Wilhelm Schmid (Jahrgang 1953) ist ein Lebenskunstphilosoph und Bestseller-Autor, der sich in seinem Wirken dem Wiedergewinn der Lebenskunst verschrieben hat. Für Schmid heißt Lebenskunst, sich selbst wahrzunehmen, zu orientieren und zu entwickeln, ohne beziehungslos zu werden oder sich anderweitig zu verengen. Weder „Egomane“ noch „Herdentier“ – das ist das Ideal, dem Wilhelm Schmid nachstrebt. Dementsprechend plädiert er für eine individuelle Lebensgestaltung, die nur selbstgesetzten Ansprüchen genügt, die sich auch im Laufe des Lebens verändern können und müssen. Wer nur versucht, den Ansprüchen anderer gerecht zu werden, sich also von außen bestimmen lässt, der wird eine permanente Unzufriedenheit und Rastlosigkeit verspüren. Wilhelm Schmid ist davon überzeugt, dass man durch Nachdenken das Gefühl für sich, die anderen und die Welt zu verbessern kann. Seine „sanfte Kur des In-sich-Gehens“ (FAZ) ist ein Weg zu mehr Sinn im Leben. Wer ihm und seinem Rat vertraut, der nimmt sich selbst für eine Zeit lang bewusst zurück, steigt aus und reflektiert. Das veranlasste die FAZ zur Aussage: „Schmid ist wie ein Ort der Stille auf einem Flughafen.“ Seine Bücher werden so zu einer Wohltat in unserer schnelllebigen Zeit mit ihren vielfältigen Anforderungen.

Problematisch ist dabei jedoch das ewige Streben des Menschen nach Glück, das uns die Medien und die Umwelt aufzwingt und das Schmid als „Pflicht zum Glück“ empfindet. Es ist die Ursache für den „Glücksstress“, dem sich Schmid mit Büchern wie „Unglücklichsein – Eine Ermutigung“, einer Ehrenrettung des Unglücklichseins, vehement in den Weg stellt. Gleiches gilt für Wilhelm Schmid auch in der Liebe, von der man in der Regel glaubt, sie müsse „immer Harmonie, große Gefühle, immer zusammen sein, sich immer verstehen“ (ZEIT) sein, doch diese permanente Romantik schadet, so wie permanentes Glück schaden würde. Wilhelm Schmid spricht stattdessen von der „atmenden Liebe“, die sich aus Einatmen (Nähe) und Ausatmen (Distanz) zusammensetzt. Dieser Ansatz lässt sich auf alle Gefühle übertragen. Glück und Unglück, Freude und Leid, Harmonie und Ärger - wenn man mit sich selbst befreundet ist, wie Schmid in seinem gleichnamigen Buch empfiehlt, dann heißt das auch, mit all seinen Gefühlen befreundet sein, mit den positiven wie den negativen. Also auch mit Eifersucht, Zorn, Hass und Wut und nicht nur mit Liebe, Freude, Zuneigung und Verständnis. Sich selbst als Ganzes akzeptieren, als bipolares Wesen, die Dinge annehmen, wie sie kommen, sie akzeptieren, nicht dagegen ankämpfen, sich nicht permanent zwingen, etwas anderes zu empfinden – das ist der Rat von Prof. Dr. Wilhelm Schmid, der sich durch all seine Bücher zieht. In „Gelassenheit: Was wir gewinnen, wenn wir älter werden“ spricht Schmid zum Beispiel von der Gelassenheit gegenüber dem Alter und dem Älterwerden. Er rät, das Alter nicht als Bedrohung empfinden, so wie auch das Unglücklichsein keine Bedrohung ist. Es gehört zum Leben dazu.

All diese Ratschläge, Gedanken und Ansätze verpackt der Lebenskunstphilosoph Wilhelm Schmid in einer „wissenschaftlich fundierte, kristallklare, präzise, immer gefällig zu lesende Fachliteratur“ (FAZ), die niemals kitschig oder ausschweifend wird, sondern immer auf den Punkt kommt. Nur sehr selten haben die Bücher von Wilhelm Schmid deshalb mehr als 100 Seiten. Hier bestätigt sich wieder: Weniger ist manchmal mehr.

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