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Ingo Schulze

Ingo Schulze (Jahrgang 1962) ist ein deutscher Schriftsteller aus der ehemaligen DDR. Er studierte in Jena Klassische Philologie und arbeitete anschließend zwei Jahre lang als Dramaturg am Landestheater Altenburg. Nach dieser Zeit wendete er sich dem Journalismus zu: Im Wendejahr 1990 gründete er das Altenburger Wochenblatt, eine „unabhängige Zeitung“, die bis 1991 erschien. Später kam das Offertenblatt „Anzeiger“ dazu. Beide Publikationen erschienen im Altenburger Verlag, den Schulze bis 1992 leitete. 1993 ging er nach Russland, um hier die Annoncenzeitung „Privet Petersburg“ zu übernehmen. Die Zeit in Sankt Petersburg verarbeitete er in seinem Erzählband „33 Augenblicke des Glücks“ (1995). Hierbei bediente Schulze sich des stilistischen Mittels der Herausgeberfiktion und gibt vor, die Texte seien ihm von einem literarisch gebildeten Journalisten aus Deutschland zugespielt worden, der in Sankt Petersburg verschwunden sei. Seit Mitte der 90er Jahre lebt Schulze wieder in Berlin, wo er als freier Autor tätig ist. Hier erschien 1998 sein Roman „Simple Storys“, in dem Schulze das thüringische Altenburg zur Kulisse der Nachwende-Erlebnisse seiner Protagonisten macht. Der Blick, den Ingo Schulze dabei auf seine Figuren wirft, die alle unter den Ereignissen leiden, wurde vielfach als mitleidlos interpretiert. Mit chirurgischer Genauigkeit beobachtet er die Ereignisse und das Verhalten seiner Figuren. Dieser „Short-Story-Ton [habe] die Sache einfacher“ gemacht, erklärte Schulze das Fehlen jeglicher „Nachwendeweinerlichkeit“ in dem Werk. „Simple Storys“ wurde von Kritikern und Lesern hoch gelobt und veranlasste Günther Grass zu der Aussage, Ingo Schulze sein einer der „großartigen Erzähler“ der neuen Bundesländer. 2007 folgte nach neun Jahren schließlich Schulzes Wende-Roman „Neue Leben“, eine moderne Geschichte im Stile des klassischen Briefromans: Im Jahr der Wiedervereinigung schreibt der Zeitungsredakteur Enrico Türmer an seine Schwester und seine Geliebte. Ingo Schulze bezieht wiederum die Position des Herausgebers und knüpft damit einmal mehr an die Tradition des Briefromans aus dem 18. Jahrhundert an. Im gleichen Jahr noch erschien die Erzählsammlung „Handy. 13 Geschichten aller Manier“, ein hochgelobtes Werk und einer der Gründe, warum Ingo Schulze 2007 den Thüringer Literaturpreis erhielt. In den kommenden Jahren folgten der Roman „Adam und Evelyn“ (2008) und der Erzählband „Orangen und Engel. Italienische Skizzen“ (2010) über seine Erlebnisse während seines Stipendien-Aufenthalts in Rom.

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