Anna Seidl
Anna Seidl (Jahrgang 1995) wollte schon immer Schriftstellerin werden und irgendwie war es für sie auch immer klar, dass ihr das auch gelingen würde. Dass es aber schon in so jungen Jahren passieren würde, damit hätte wohl auch sie nicht gerechnet. Als sie ihren Debüt-Roman schrieb, war sie erst 16 Jahre alt. Zwei Jahre später war der Roman veröffentlicht – und Anna Seidl tatsächlich eine Schriftstellerin. Das ist umso beachtlicher, als dass ihr Debüt „Es wird keine Helden geben“ nicht einfach ein Teenager-Roman ist, sondern ein Buch mit Tiefgang, ein mutiger Roman über Verlust und Schuld und den Umgang mit beidem. Die junge Miriam muss in der Schule miterleben, wie ein Mitschüler um sich schießt und ihren Freund bei seinem Amoklauf tötet. Miriam überlebt, aber nichts ist mehr wie vorher...
Überraschenderweise sind die literarischen Vorbilder von Anna Seidl jedoch eher Fantasy-Romane. Zum Schreiben kam sie dann – wie viele andere junge Mädchen auch – über Fan-Fiction. Ihre eigenen Geschichten blieben dabei zunächst sehr nah an den Ursprungsgeschichten dran und erzählten diese fort. Dabei entdeckte Seidl ihre große Leidenschaft für das Erzählen und wurde bald mutiger. Irgendwann habe sich daraus ihr eigener Schreibstil entwickelt, erinnert sie sich heute im Interview zu ihrem Debüt „Es wird keine Helden geben“. Heute sind es realere Geschichten, die sie faszinieren. Den Roman schrieb sie dann auf eigene Faust – ohne sich wirklich Hoffnungen auf eine Veröffentlichung zu machen. Ihre Buchhändlerin bestärkte sie jedoch darin und gab ihr die Adressen verschiedener Verlage, an die sie ihre Textprobe schicken sollte. Nach vielen Absagen folgte schließlich die ersehnte Zusage vom Oetinger Verlag, der das Buch zwei Jahre später veröffentlichte.
Heute ist für Anna Seidl klarer denn ja, dass sie Schriftstellerin sein und weiterhin Geschichten erzählen möchte. Und nach diesem vielversprechenden Start sollte dem auch nichts mehr im Wege stehen.
Top-Thema
Der Deutsche Jugendliteraturpreis macht schon seit 1956 so vieles richtig, was man sich bei anderen Buchpreisen vergeblich wünscht. Und das ist auch wichtig so, denn die Auszeichnung ist mit einer großen Verantwortung verbunden. Lesen Sie hier mehr.