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Emir Suljagic

Emir Suljagic (Jahrgang 1975)war noch nicht einmal volljährig alt, als er im Juli 1992 mit seiner Familie aus dem Drina-Tal ins bosnische Srebrenica floh, wo sie hofften, vor den Serben sicher zu sein. Doch das war ein Irrtum, den am Ende 8.000 Bosnier mit dem Leben bezahlen sollten. Das Massaker von Srebrenica ist eines der grausamsten Kriegsverbrechen des vergangenen Jahrhunderts und zum jüngsten Synonym dafür geworden, welche Grausamkeiten Menschen einander antun können. Emir Suljagic war damals mittendrin. 1992 floh er mit seiner Familie vor den ethnischen Säuberungen im Drina-Tal in die Sicherheitszone der UN, nach Srebrenica, wo sie sich vor den angreifenden Bosniern sicher wähnten. Doch dann fiel die Stadt und Tausende Menschen saßen hier in der Falle. Suljagic hatte sich in den drei Jahren in Srebrenica selbst Englisch beigebracht und so eine Anstellung bei den UN-Truppen bekommen, die in der Stadt stationiert waren. Nur dieser Tatsache allein verdankt Emir Suljagic sein Überleben beim Massaker von Srebrenica. Nur so entging Suljagic dem Völkermord an Tausenden Männern und Jungen, die kurz nach dem Fall der Stadt von ihren Familien getrennt wurden. Einige von ihnen wurden sofort erschossen, andere wurden nach einem gescheiterten Fluchtversuch exekutiert. Die sorgfältig geplanten und durchgeführten Massenexekutionen um den 13. Juli 1995 herum verschlagen uns heute die Sprache ob ihrer Unmenschlichkeit und Grausamkeit. All das hat Emir Suljagic aus nächster Nähe erlebt – und bis heute nicht vergessen können. In seinem Buch „Srebrenica – Notizen aus der Hölle“ gemahnt er auch die Welt, niemals zu vergessen, was damals in Bosnien geschehen ist. Als der Krieg zu Ende war, ging Suljagic an die Universität von Sarajewo, wo er Politikwissenschaften studierte. Seit 1996 war er als Reporter für das Magazin „Dani“ tätig und berichtete zwischen 2002 und 2004 vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, in dessen Zentrum das Massaker von Srebrenica stand. Mit seinem Buch hat Emir Suljagic dafür gesorgt, dass die schrecklichen Grausamkeiten in unserer schnelllebigen Zeit nicht ganz so schnell aus der kollektiven Erinnerung verschwinden. So lobte die Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Was vor nicht einmal anderthalb Jahrzehnten in Bosnien geschehen ist, verdient größte Aufmerksamkeit, und das bedingungslos ehrliche Buch von Emir Suljagic sollte dazu beitragen, das sie hergestellt wird.“ Die Aargauer Zeitung ging sogar noch ein Stück weiter und schrieb: „Eine bewegende Grabschrift für alle, die keine Stimme mehr haben.“ Ihnen allen hat Suljagic ein Denkmal gesetzt, das längst überfällig war.

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