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Erik Axel Sund

Erik Axel Sund ist das Pseudonym eines schwedischen Autoren-Duos. © Per HemstroemHinter dem Pseudonym Erik Axel Sund verbergen sich gleich zwei Autoren, die dem Schwedenkrimi nach Stieg Larssons Millennium-Trilogie endlich ein neues Gesicht zu geben bereit waren. Dabei sind Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist von Hause aus keine Krimiautoren, sondern im Musik-Geschäft. Håkan ist Tontechniker, Musiker und Künstler der Elektropunkband "iloveyoubaby!", die von Jerker produziert wird. Dass Jerker Eriksson seit seiner Geburt einen Hörfehler hat, scheint dabei niemanden zu stören. Eriksson hat außerdem noch einen Zweitjob als Bibliothekar in einem Gefängnis.

Dennoch haben die beiden Schweden das Experiment gewagt und sich zu Erik Axel Sund zusammengeschlossen, jenem Namen, der 2014 aus den Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken war. „Während langer Zugfahrten in Ost-Europa planten wir unsere Projekte. Neben der Musik hatten wir bereits im Kunst- und Filmbereich experimentiert. Und da wir beide ein großes Interesse an Literatur haben, war es irgendwie ganz natürlich, ein Buch zusammen zu schreiben“, erklärte das Duo im Interview mit der BILD-Zeitung, wie es geschehen konnte, dass zwei, die zusammen Musik machen, plötzlich als Autorenduo Bestseller schreiben. Dabei hätten sie beide gleichermaßen Ideen und Intrigen beigesteuert. „Die ganze Geschichte war in unseren Köpfen und wir schrieben ohne Exposé – es war „Learning by Doing“. Es sei das „Werk einer guten Kooperation“ gewesen.

Im Juli 2014 erschien der erste Band der Victoria-Bergmann-Trilogie von Erik Axel Sund: „Krähenmädchen“. Der Psychothriller war der Auftakt für eine neue Ära im Bereich der Schwedenkrimis. Noch düsterer, noch schonungsloser, noch härter sollte es in den Victoria Bergman-Krimis zugehen, in denen nichts so ist, wie es zunächst scheint. Ein Verwirrspiel um multiple Persönlichkeiten offenbart ein tiefes menschliches Grauen. Schon zwei Monate später legte das Autorenduo hinter dem Namen Erik Axel Sund mit dem zweiten Band, „Narbenkind“, nach. Im November 2014 folgte dann der krönende Abschluss der Reihe: „Schattenschrei“, der dritte Band um Victoria Bergmann.

So schnell wie die Bücher zu Bestsellern wurden, so laut war dann auch der Aufschrei der Presse. Die BILD-Zeitung gab sich entsetzt: „SIE schreiben den Stoff, aus dem unsere Albträume sind“, titelte das Boulevard-Blatt im September 2014 und erklärte schockiert: „VERGEWALTIGUNG, KINDER-MORD, INZEST, PÄDOPHILIE! - Was sich beinahe unvorstellbar anhört, ist der Horror-Mix der neuen Psychothriller-Trilogie unserer Zeit.“ Doch darauf allein scheint es den beiden Autoren nicht anzukommen. Im Interview mit dem Blatt sagten die Autoren hinter Erik Axel Sund, die Bücher seien zwar fiktiv, doch zugleich auch sehr persönlich: „Wir graben in uns selbst. Und nutzen die Erfahrungen unserer Freunde ebenso wie Geschichten aus Zeitungen. Wir interessieren uns beide für Psychologie und unser Ziel war, Victoria so glaubhaft wie möglich zu erschaffen.“ Auf reine Provokation hätten sie es nicht angelegt, das sei zu einfach und interessiere sie nicht. Zumal die Realität „immer schrecklicher und höllischer“ sei, als Fiktion. Und diese Realität, die nicht wenige Leser so sehr schockierte, dass sie „Krähenmädchen“ nicht zu Ende lesen konnten, sei einfach täglich in den Zeitungen zu finden.

Autorenporträt Erik Axel SundDie Zeitung „DIE WELT“ geht noch einen Schritt weiter und schreibt, dass die Autoren hinter Erik Axel Sund, die gemeinsam einen „in exquisiten Gothic-Horrorpappkarton verpackte[n] Psychothriller“ geschrieben hätten, wütend seien. „Wütend über den Zustand ihres Landes. Über den Zustand der Welt. Darüber, wie mit Kindern umgegangen wird, was sie erleiden müssen, was ihnen angetan wird, wie sie zu Monstern gemacht werden und Monster machen aus ihren Kindern.“ Neben ihnen, so Elmar Krekeler, Ressortleiter des Feuilletons der Zeitung, würden „Stieg Larsson, Gott hab ihn selig, und eigentlich alle skandinavischen Schauder-und Schreckensspezialisten wie zartbesaitete Waisenknaben dastehen. […]Eine dreigängige Blutsuppe bisher nie dagewesenen Ausmaßes.“

Bei Erik Axel Sund, so die WELT, sei Pädophilie in Schweden „– entgegen aller statistischer Realität – zu einer Art Volkssport geworden, an dem sich auch gleich beide Geschlechter beteiligen.“ Verständnis für die weltweite Begeisterung – die Bücher wurden immerhin in 40 Sprachen übersetzt und in vielen Ländern zu Bestsellern – kann der Rezensent deshalb auch nur wenig aufbringen, denn „Krähenmädchen“ sei ein hysterischer Roman. „Er kreischt einen an. Er quält den guten Geschmack, wie Punkbands gern Gitarren quälen. Man bekommt eine Psychose von diesem Psychothriller. Und einen moralischen. Nicht der Welt wegen. Sondern wegen einer angeblich gesellschaftskritischen Kriminalliteratur, die sich in einem skandalösen Gewaltüberbietungswettbewerb zunehmend zu einem pornografischen Gewerbe entwickelt.“

Wer es bisher noch nicht gemerkt hat, weiß es spätestens jetzt: Die Victoria-Bergmann-Trilogie ist ein bisschen so etwas wie das „Shades of Grey“ der Psychothriller. Alle sind entsetzt, doch jeder kennt die Bücher von Erik Axel Sund - und hat sie natürlich selbst verschlungen.

Die Bücher von Erik Axel Sund in chronologischer Reihenfolge:

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