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Sofia Tolstaja

Sofia Tolstaja (1844 – 1919) war eine russische Autorin und Ehefrau des großen russischen Schriftstellers Leo Tolstoi, mit dem sie beinahe 50 Jahre verheiratet war und mit dem sie eine tiefe Liebe verband. Sofia Tolstaja wurde als Tochter des Kaiserlichen Hofarztes im Kreml geboren und an der Moskauer Universität zur Hauslehrerin ausgebildet. Schon kurz darauf schrieb sie ihre erste Erzählung, „Natascha“. Nach der Titelheldin benannte Leo Tolstoi später seine Hauptfigur in „Krieg und Frieden“. Seit ihrem elften Lebensjahr schrieb Sofia Tolstaja, die auch gerne malte und musizierte, eifrig Tagebuch, verbrannte diese aber mit allen anderen Texten kurz vor ihrer Hochzeit mit Leo Tolstoi. Die Begegnung mit dem damals schon sehr anerkannten, 16 Jahre älteren Tolstoi, war kein Zufall, denn Tolstajas Mutter kannte ihn bereits seit seiner Kindheit. Immer wieder besuchte der spätere Literat die Familie in ihrem Sommersitz in Pokrowskoje. 1862 dann überreichte Tolstoi Sofia Tolstaja einen schriftlichen Heiratsantrag, den sie gerne annahm. Die Hochzeit wurde bereits 7 Tage später gefeiert. Während ihrer Ehe unterstützte Sofia Tolstaja ihren Mann, wo sie nur konnte, und engagierte sich sehr stark für sein literarisches Schaffen. So ist beispielsweise überliefert, dass sie an der Entstehung von „Anna Karenina“ so großen Anteil nahm, dass sie ernsthaft erkrankte. Doch damit war der Pflichten von Sofia Tolstaja noch nicht genug: Sie verwaltete die Ländereien, führte den Haushalt und brachte nicht weniger als 13 Kinder zur Welt. 1881 siedelte die Familie nach Moskau über, um den Kindern eine bessere Bildung zu ermöglichen. Glücklich wurden Sofia Tolstaja und Leo Tolstoi dort jedoch nie. Hier nämlich vollzog Tolstoi den Wandel nach innen, strebte nach einem stärker am Geistlichen orientierten Leben und entfremdete sich zunehmend von seiner Frau, die sehr darunter litt. Im Alter von 50 Jahren widmete sich Sofia Tolstaja vermehrt ihrem eigenen literarischen Schaffen, schrieb Erzählungen und Kindergeschichten und schließlich ihr wohl bekanntestes Werk „Eine Frage der Schuld“, das als Antwort auf Tolstois „Die Kreuzersonate“ zu verstehen ist. Tolstaja konnte nie Gefallen an der Erzählung ihres Mannes finden, die den Frauen die Schuld an allem Übel in der Welt gab, und so ist ihr Gegenentwurf, der im Original den Titel „Wessen Fehl?“ trägt, aus der Perspektive einer Frau geschrieben und stellt Tolstois Theorie in Frage. Aus Loyalität zu ihrem Mann ließ Tolstaja das Manuskript jedoch nie veröffentlichen. Die Beziehung zwischen den Eheleuten hatte sich in den letzten Lebensjahren Tolstois jedoch drastisch verschlechtert und der Schriftsteller drohte wiederholt damit, seine Frau zu verlassen und machte diese Drohung schließlich wenige Tage vor seinem Tod war. Sofia Tolstaja überlebte ihren Mann um neun Jahre, obwohl sie kurz nach seinem Weggang versuchte, sich das Leben zu nehmen. 2008 erschien „Eine Frage der Schuld“ in Deutschland. Zwei Jahre später wurde hier auch die Weltpremiere ihres Kurzromans „Lied ohne Worte“ gefeiert, der in ihrer russischen Heimat bis heute unveröffentlicht ist. 1919 starb Sofia Tolstaja auf Tolstois Langut Jasnaja Poljana.

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