Pieter Webeling
Es waren Interviews mit Holocaust-Überlebenden, die den Journalisten Pieter Webeling (Jahrgang 1965) auf die Idee zu seinem wunderschönen, sehr berührenden Buch „Das Lachen und der Tod“ brachten. 2008 hatte Webeling bereits seinen ersten Roman veröffentlicht, der jedoch nur in den Niederlanden unter dem Titel „Veertig dagen“ erschienen ist. Für „Das Lachen und der Tod“ recherchierte Pieter Webeling ausgiebig in Auschwitz und Birkenau, interviewte Zeitzeugen, sprach mit zahlreichen Komikern, darunter auch mit dem in den Niederlanden berühmten Youp van't Hek, der seine Glanzzeit ebenfalls zur Zeit des Nationalsozialismus erlebte. Der Roman bewegt gerade durch die Ambivalenz, wie sie durch Humor in einem menschenverachtenden System hervorgerufen wird. Im Angesicht von Elend und Tod soll der Ich-Erzähler die Lagerkommandanten des Konzentrationslagers, in dem er gefangen ist, zum Lachen bringen. Das verstört zutiefst, ist aber zugleich so wunderbar einfühlsam und berührend geschrieben, dass man das Buch dennoch nicht aus der Hand legen kann. Kein Wunder, dass der Roman von Pieter Webeling international viel Beachtung fand und auch die Bestseller-Listen eroberte.
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