Oscar Wilde
Oscar Fingal O’Flahertie Willis Wilde (1854 – 1900) war ein irischer Schriftsteller, der von seinen Zeitgenossen zutiefst bewundert wurde, zugleich aber als Skandalautor und Dandy galt. Diesen Ruf verdankte er nicht zuletzt seiner Sprachbegabung, seinem außergewöhnlichen Humor und seinem extravaganten Auftreten. Mit der Schriftstellerei kam Wilde schon in frühester Jugend in Kontakt: Sein Vater war Sachbuchautor und seine Mutter eine Übersetzerin und revolutionäre Lyrikerin. Sein Studium am Trinity College in Dublin absolvierte Oscar Wilde mit glänzendem Erfolg. Anschließend besuchte er das Magdalen College in Oxford. Als Schriftsteller trat er erstmals 1878 in Erscheinung, als er sein Gedicht „Ravenna“ veröffentlichte, das mit dem „Newdigate-Preis“ ausgezeichnet wurde. Nach seinem Studium zog er 1879 nach London, wo er seine größten Erfolge feierte. Er hielt Vorlesungen in den USA und Kanada, schrieb für die Pall Mall Gazette und war Herausgeber der Zeitschrift „Woman’s World“. In diese Zeit fallen außerdem die Werke „Der glückliche Prinz und andere Märchen“ und „Das Bildnis des Dorian Gray“. In der Folgezeit sorgte er vor allem mit Gesellschaftskomödien – „Lady Windermere’s Fan“ (1892), „A Woman of No Importance“ (1893) und „The Importance of Being Earnest“ (1895) - für Aufsehen. Letzteres gilt als sein bestes Werk, auch wenn Oscar Wilde selbst „Ein idealer Gatte“ (1894) als sein bestes Theaterstück betrachtete. Der Niedergang des Autors begann mit einer Anklage wegen Unzucht. Wilde lebte seine Homosexualität offen aus und wurde dafür zu zwei Jahren Zuchthaus mit schwerer körperlicher Zwangsarbeit verurteilt. Während dieser Zeit erkrankte er und floh anschließend nach Paris, wo er im Jahr 1900 starb.