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Tennessee Williams

Tennessee Williams (1911-1983) war ein bedeutender US-amerikanischer Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Viele seiner Stücke, die heute zu den Klassikern der amerikanischen Literatur zählen, feierten am Broadway in New York Premiere und wurden in Hollywood verfilmt. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Die Glasmenagerie“ und „Endstation Sehnsucht“, für das er 1948 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Insgesamt verfasste der Vielschreiber mehr als vierzig Schauspiele, zwei Romane, zehn Bände voller Kurzgeschichten und einige Dutzend Einakter. Noch heute werden die Werke von Tennessee Williams an den Schauspielhäusern dieser Welt inszeniert.

Thomas Laney Williams, wie Tennessee Williams mit bürgerlichem Namen heißt, wurde 1911 in Columbus, Mississippi, geboren. Sein späteres Pseudonym geht auf Vorfahren zurück, die den Bundesstaat Tennessee besiedelt hatten. Tennessee Williams’ Kindheit und Jugend waren, gelinde gesagt, tumultuös. Dafür sorgte der Vater, der zu Alkoholismus und Gewaltausbrüchen neigte. Da half es nicht, dass Williams ein krankes und schwaches Kind war, das so gar nicht den Vorstellungen des Vaters entsprach. Die Mutter wird von Biographen oft als übermäßig kontrollierend beschrieben. Eine schwere Belastung für die Familie war auch die Krankheit der ältesten Tochter, die unter nicht behandelbarer Schizophrenie litt. Gegen ihren Willen wurde an ihr eine Lobotomie durchgeführt: Sie sollte den Rest ihres Lebens im Sanatorium verbringen. Womöglich als Folge der schwierigen Familienverhältnisse litt Tennessee Williams ein Leben lang an Depressionen, Schlafstörungen und hatte einen Hang zum Alkohol- und Tablettenmissbrauch.

Mit 16 Jahren erreichte Tennessee Williams den dritten Platz eines landesweiten Essaywettbewerbs. Er fing an zu studieren und fasste den Entschluss, Dramatiker zu werden. Doch auf Anhalten seines Vaters musste er die Universität verlassen, um in einer Schuhfabrik zu arbeiten. Die monotone Arbeit in der Fabrik befeuerte ihn, an den Feierabenden mit umso größerem Eifer in seine Schreibmaschine zu hämmern. Er kehrte an die Universität zurück, wo er 1938 einen Abschluss machte. Er hatte zu dem Zeitpunkt schon einige Theaterstücke unter seinem bürgerlichen Namen verfasst. Als er nach dem Studium nach New Orleans ging, änderte er jedoch seinen Namen, um einen künstlerischen Neuanfang zu starten. Rasch begann der junge Dramatiker, in der literarischen Szene Fuß zu fassen. Bereits ein Jahr nach seinem Abschluss wurde er für den renommierten „Rockefeller-Grant“ ausgewählt, ein Stipendium, das an besonders begabte Literaten vergeben wird.

1944 feierte Tennessee Williams seinen ersten großen Bühnenerfolg mit „Die Glasmenagerie“. Noch heute gilt es als eines seiner besten Dramen. Auch die zeitgenössischen Kritiker waren sich einig und verliehen ihm den „New York Drama Critics’ Circle Award“. Das Stück handelt von einem Mann, dessen psychisch-kranker Schwester und deren Mutter mit Kontrollzwang. Die autobiographischen Bezüge, die in vielen Werken von Tennessee Williams auftauchen, lassen sich hier leicht ausmachen. Die Verfilmung von 1950 verhalf dem jungen Dramatiker zu einer landesweiten Bekanntheit.

1947 landete er mit „Endstation Sehnsucht“ den nächsten großen Broadway-Hit: Das Schauspiel verhandelt das Ende der alten Südstaatenaristokratie und die sich reformierende Gesellschaftsordnung der Moderne. Im Fokus steht Blanche DuBois, eine alternde Südstaaten-Schönheit, die den eigenen gesellschaftlichen Niedergang nicht verkraften kann. Aus der Verleugnung der Realität entstehen Konflikte mit ihrer Schwester Stella. Deren Mann Stanley kann kein Verständnis für Blanches Ängste und Sorgen aufbringen: Die Situation spitzt sich zu und endet in der Katastrophe. Das Stück wurde 1947 mit Marlon Brando am Broadway uraufgeführt und später mit derselben Besetzung in Hollywood verfilmt.

Die späten Vierziger und Fünfziger war die erfolgreichste Schaffensphase des Dramatikers. Weitere Broadway-Hits lieferte er mit „Sommer und Rauch“ (1948), „Die tätowierte Rose“ (1950), und „Camino Real“ (1953). 1955 erhielt er für das Stück „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ seinen zweiten Pulitzer-Preis. Insgesamt viermal während seiner Karriere wurde ihm der „New York Drama Circle Award“ verliehen.

Tennessee Williams große Liebe war Frank Merlo, ein italienisch-amerikanischer Schauspieler, der jahrelang als sein Assistent arbeitete. Merlo erkrankte 1961 an Krebs und verstarb, woraufhin Williams für ein ganzes Jahrzehnt in Depressionen versank. Darunter litten auch seine späteren Werke, die nie so recht bei Publikum und Kritikern einschlagen wollten. Tennessee Williams starb im Alter von 71 Jahren in einer New Yorker Hotel-Suite, vermutlich an einer Medikamentenüberdosis.#

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