Don Winslow
Don Winslow (Jahrgang 1953) erlangte in Amerika Berühmtheit für seine Kriminal- und Mystery-Romane, die zumeist in seiner Heimat Kalifornien spielen. Eigene Kriminalerfahrungen gewann Winslow, als er 1970 nach New York zog, Geld in Südafrika schmuggelte und dann später im Big Apple als Privatdetektiv arbeitete. Man sollte also meinen, Don Winslow weiß, wovon er schreibt. Die fünf Bücher umfassende Krimi-Serie um den Ermittler Neil Carey brachte ihm allerdings nur mäßigen Erfolg ein. Der Durchbruch gelang ihm erst mit dem Thriller „The Death and the Life of Bobby Z“ (1997). Von da an konnte er sich endgültig dem Schreiben widmen und seinen Job als Ermittler aufgeben.
2009 erschien der erste Kriminalroman um den Surfer-Detektiv Boone Daniels, „Pacific Private“. Bereits ein Jahr später kam die Fortsetzung, „Pacific Paradise“, die an den großen Erfolg des Vorgängers spielend anknüpfen konnte. 2010 landete Don Winslow mit dem Thriller „Tage der Toten“, einem schonungslosen Krimi aus der Welt der Drogen-Mafia, einen Bestseller, der von der Presse hochgelobt und vom „Tagesspiegel“ als „Krimi des Jahres“ tituliert wurde. Als 2012 der Roman „Kings of Cool“ erschien, jubelte die Presse: „Das nächste Wunder von Winslow!“ (UT San Diego). Darin beschwört Don Winslow einen Jahrzehnte währenden Krieg am Laguna Beach herauf und konfrontiert drei junge, erfolgreiche Drogendealer mit den Schatten der Vergangenheit. Kenner wissen dann: Hier treffen knallharte Jungs auf miese Geschäfte, viel Geld und noch mehr Gier. Diese sprengstoffgeladene Action ist der Schlüssel zu allen Bestsellern von Don Winslow.
Im Januar 2014 erschien sein nächstes feuerlastiges Thriller-Spektakel unter dem Titel „Vergeltung“. Korruption, geheime Machenschaften und schockierende Bündnisse werden zu den eigentlichen Feinden des Helden Dave Collins, der den Tod seiner Familie bei einem Terroranschlag auf New York rächen will. Doch der Kampf gegen die Terroristen wird bald auch zum Kampf gegen die eigene Regierung, denn die setzt nun alles daran, die von Collins für seine Vergeltung zusammengestellte Söldnertruppe zu stoppen. Dann droht ein neuer Anschlag und es ist an Dave und seiner zusammengewürfelten Truppe, das Inferno zu verhindern.
Deutlich merkt man auch „Vergeltung“ an, dass Don Winslow aus einem immer vollen Quell der Inspiration schöpft. So etwas wie Schreibblockaden scheint er nicht zu kennen. Nur so ist es auch zu erklären, dass er schon Ende 2014 mit einer neuen Thriller-Reihe die Bestsellerlisten stürmen konnte. „Missing. New York“ ist der Auftakt zu einer neuen Serie um Frank Decker, dessen Job es ist, Verschwundene aufzuspüren. Im ersten Band der neuen Reihe sucht er nach der siebenjährigen Hailey, die spurlos verschwunden ist, von der sich Decker aber sicher ist, dass sie noch lebt. Seine Suche führt ihn nach New York – und direkt an den Eingang zur Hölle auf Erden. Mit „Missing. New York“ stürmte Don Winslow – wie könnte es auch anders sein – sofort wieder auf die internationalen Bestsellerlisten. Ein Ende seines Schaffensdrangs ist nicht abzusehen.
Ohne das Schreiben kann Don Winslow nämlich nicht leben. Nur ganze fünf Tage hat er nach eigenen Angaben durchgehalten, ohne ein Wort zu schreiben. Ansonsten sorgt seine Sucht nach dem geschriebenen Wort dafür, dass er immer an zwei Büchern zur gleichen Zeit arbeitet und stetig neue Werke hervorbringt, die weder an Qualität noch Vielseitigkeit oder Spannung zu wünschen übrig lassen. Neben dem nie nachlassenden Bedürfnis zu schreiben, ist das auch seiner eisernen Disziplin zu verdanken. Der Arbeitstag von Don Winslow beginnt jeden Morgen um fünf Uhr. Dann arbeitet er bis zum Mittag durch, bevor er seine Laufschuhe schnürt und sieben Meilen joggt. Anschließend sitzt er wieder am Schreibtisch, um weiter zu arbeiten. Bei Don Winslow kommt also alles zusammen: eiserner Wille, Disziplin, Talent und eine schier endlose Inspiration. Das merkt man seinen Büchern an – und das erzeugt eine kaum zu bremsende Vorfreude auf das, was da noch kommen wird.
2015 durften sich Fans von Don Winslow erst einmal über den Bestseller "Das Kartell" freuen. Der Thriller knüpft praktisch direkt an Winslows größten Erfolg, „Tage der Toten“, an (ohne einfach nur dessen Fortsetzung zu sein) und holt Art Keller ein weiteres Mal auf die literarische Bühne. War es Keller in jenem brillant recherchierten Werk gelungen, ganze Drogendepots auffliegen zu lassen, ist nun die Jagd auf ihn eröffnet. Schnell zeigt sich dabei, dass auch in der Welt der mexikanischen Drogenmafia nicht alles so ist, wie es scheint und dass das Drogen- und Waffengeschäft noch komplexer und durchtriebener ist als bisher angenommen. Denn die Gefahr für Art Keller droht nicht aus der Richtung, aus der er sie erwartet hat. Seine Thriller-Kollegen überschlagen sich förmlich vor Lobpreisungen für Don Winslow. So nannte etwa James Ellroy das Buch „das ‚Krieg und Frieden‘ der Drogenkriegsliteratur“ und bescheinigte ihm, so beflügelnd zu wirken „wie ein Schuss reines Meth“. Michael Connelly nannte „Das Kartell“ einen „nervenzerfetzenden Thriller allererster Güte“. Und auch wir müssen uns diesen Superlativen anschließen, denn „Das Kartell“ von Don Winslow ist einfach nur fulminant, ein Blitzschlag in Form eines Buches!
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