Monika Zeiner
Es ist sehr selten, dass Autoren gelingt, was Monika Zeiner (Jahrgang 1971) gelungen ist. Gleich mit ihrem Debüt-Roman „Die Ordnung der Sterne über Como“ sorgte sie in der deutschen Literaturlandschaft für Furore: Der Roman landete 2013 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der auf der Frankfurter Buchmesse vergeben wird. Doch nicht nur die Jury und die Feuilletons waren von Monika Zeiners einfühlsamem, bewundernswertem Debüt begeistert – auch die Leser erklärten den Roman zu einem poetischen Meisterwerk. Die Sprachgewalt, die Musikalität, die Feinfühligkeit und der Einfallsreichtum von Monika Zeiner sind absolut überragend und waren von einem neuen Autor so kaum zu erwarten. Doch so ganz neu war Zeiner im Geschäft gar nicht, als sie ihren Roman veröffentlichte. Nach ihrem Studium der Romanistik und Theaterwissenschaft in Berlin und Neapel promovierte sie in Berlin über „Bedeutung der Melancholie für den Diskurswandel in der Scuola Siciliana und im Dolce Stil Nuov“. Ihre starke innere Verbundenheit zu Italien findet sich auch in ihrem Roman wieder, den sie ebenfalls in Neapel ansiedelte. Darin liegt sicher auch ein Teil der Kraft der Bilder, die Monika Zeiner in ihrem Buch heraufbeschwört. Sie kennt die Stadt, die sie auf poetische Weise mit Leben füllt. Auch musikalisch orientiert sich Zeiner, die auch die Sängerin der Italo-Swing-Band Marinafon ist, an Italien. Im Anschluss an ihre Promotion schrieb Monika Zeiner Hörspiele. Grundlage für ihren Debüt-Roman bildet der Text „Das Zimmer des Wesentlichen“, für den sie 2013 bereits mit dem lit.Cologne-Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Dass der Roman selbst dann für den wohl wichtigsten Literaturpreis Deutschlands nominiert wurde, wird Monika Zeiner ebenso überrascht haben, wie die meisten Feuilletonisten. Der Rezensent der Süddeutschen Zeitung, Hans-Peter Kunisch, nennt den Roman-Erstling von Zeiner einen „Außenseiter“, nur um dann zu staunen, wie sie einer eigentlich alltäglichen – um nicht zu sagen „belanglosen“ – Geschichte „durch ihr schlackenloses, lakonisch-ironisches Parlando, das jede Spannungsmache unterläuft, alltägliche Würde verleiht.“ „Und auch wenn sie sich manchmal in poetischere Höhen aufschwingt, bleibt der Stil kontrolliert und passt meistens.“ (Süddeutsche Zeitung). Auch der Spiegel-Rezensent Thomas Andre staunt, dass es Monika Zeiner gelingt, nicht nur eine weitere Ménage-à-trois zu erzählen, sondern daraus einen „mutige[n] Roman über die Sehnsucht nach ewiger Jugend - und ein Bekenntnis zum Nicht-Erwachsenwerden“ zu machen. Auch wir staunen, wie viel Tiefe hinter dieser scheinbar altbekannten Geschichte steckt. Monika Zeiner stellt an sich und ihr Werk hohe Ansprüche und davon profitiert der Leser in jeder Hinsicht. Die Platzierung des Romans „Die Ordnung der Sterne über Como“ auf der Shortlist ist also mehr als gerechtfertigt.
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