Irvine Welsh
Das Sexleben siamesischer Zwillinge
Was für ein herrlich skurriler Titel, was für eine mutige Parodie: Irvine Welsh nimmt in „Das Sexleben siamesischer Zwillinge“ die gesamte Oberflächlichkeit seiner Wahlheimat Florida auf die Schippe und sorgt in seiner bissigen Art dafür, dass dieses so grotesk anmutende Buch zu einem Leseerlebnis wird, das man nicht vergisst. Irvine Welsh ist gewohnt schonungslos, doch genau damit erreicht er sein Ziel: Aufmerksamkeit für die fauligen Schwächen und Oberflächlichkeit unserer Zeit. Ob Fitnesswahn, Körperkult oder Medienhysterie – alles, was man der amerikanischen Kultur an Unzulänglichkeiten ankreiden kann, kommt hier aufs prall gefüllte Tablett.
Top-Thema
Wer eine Satire liest, will nicht nur unterhalten werden und lachen, er will sich zugleich Gedanken über die Welt machen, in der er lebt. Der Blick der Satiriker auf unsere Zeit und unsere Gesellschaft ist deshalb von unschätzbarem Wert. Wir stellen das Genre vor und empfehlen die besten Werke.