Jenny Erpenbeck
Gehen, ging, gegangen
Jenny Erpenbecks Roman „Gehen, ging, gegangen“ kam zur rechten Zeit – als hätte die Autorin geahnt, dass „Flüchtling“ zum Wort des Jahres 2015 werden und die Zuwanderungswellen Europa in seinen Grundfesten erschüttern würden. Und vielleicht hat sie das, denn schon bevor das Thema hochkochte, nahm sich Erpenbeck in ihrem Buch, das auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2015 stand, der Asylsuchenden vom Oranienplatz an und ließ einen emeritierten Professor dort dem ewigen Warten und dem Verlust nachspüren. Literatur, wie sie sein soll: messerscharf, bedeutsam und mit dem Finger an der Wunde – ohne in Klischees zu versinken!
Top-Thema
Gegenwartsliteratur, die Literatur des Jetzt – wann beginnt sie und wann endet sie? Wer legt fest, was zur Gegenwartsliteratur gehört und was nicht? Was wird aus den Büchern, wenn sie in die Vergangenheit abdriften? Fragen über Fragen, die wir hier klären wollen.