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Im Fokus: Adolf Hitler

 

Kein anderer Mensch hat das 20. Jahrhundert so sehr geprägt wie Adolf Hitler. Als Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) führte er Deutschland, Europa und die Welt in den wohl verheerendsten Krieg der Menschheitsgeschichte. Der Zweite Weltkrieg und seine zentrale Figur, Adolf Hitler, beschäftigen Historiker und Schriftsteller bis heute und noch immer sorgen neue Erkenntnisse über Hitler und seine Gehilfen für Aufsehen. Kaum ein anderes Thema ist deshalb auch in der Literatur dermaßen ausführlich behandelt worden. Immer wieder gibt es neue Bücher, die Einblicke in das Seelenleben von Adolf Hitler geben, die die bislang geheim gehaltenen Erinnerungen von Menschen veröffentlichen, die ihm nahe standen oder die unter ihm litten. Adolf Hitler ist in den Medien präsent wie eh und je und auch wenn inzwischen beinahe 70 Jahre vergangen sind, seit der Krieg zu ende ist, wollen wir noch immer wissen: Wer war Adolf Hitler und wie hat er es geschafft, Millionen von Menschen so zu begeistern, dass sie lautstark nach dem „totalen Krieg“ schrien?

 

Biographien über Adolf Hitler

 

An Biographien über Hitler mangelt es wahrlich nicht und beinahe jeder Historiker mit dem Schwerpunkt Zweiter Weltkrieg hat inzwischen etwas über die Person Adolf Hitler veröffentlicht. Der wohl bekannteste deutsche Historiker und Begründer des sogenannten Histotainments, Guido Knopp, hat dem Diktator in „Hitler – Eine Bilanz“ auf den Zahn gefühlt und dem Zeitgeist des Dritten Reiches nachgespürt. Auf den Spuren unmenschlicher Gräueltaten und Allmachtswahn analysiert Knopp, wie Adolf Hitler es geschafft hat, so viele Menschen zu Grausamkeiten anzustacheln, sie in ihrer Hetzjagd zu bestärken und Hass zu säen. Dieses Buch geht wahrlich unter die Haut und sensibilisiert für Dinge, die noch heute geschehen und die in jedem von uns die Alarmglocken läuten lassen sollten.

 

Auch Joachim Fest hat eine Hitler-Biographie geschrieben, die in der Forschung Meilensteine gesetzt hat und die Person Hitler aus den Schatten der Vergangenheit deutlich hervortreten lässt. Wissenschaftlich fundiert – und dabei sehr unterhaltsam – arbeitete Fest in seinem bereits in den 1970er Jahren Buch "Hitler - Eine Biographie" erschienen und nun neu aufgelegten Werk die persönlichen, gesellschaftlichen und historischen Ursachen für den Aufstieg des Diktators heraus. Interessant und provokativ zugleich ist dabei Fests Ansatz, Hitler als jene charismatische Person zu beschreiben, die er war. Oft wurde ihm deshalb vorgeworfen, Hitler zu verherrlichen und ihn edler und schöner zu beschreiben, als es historische Tatsache ist. Doch Fest hält es für wichtig, kommenden Generationen mit dieser Charakterstudie begreiflich zu machen, warum die Menschen Hitler folgten. „Wer die Diktatur „miterlebt und miterlitten“ habe, dem möge „Haß ausreichend“ sein. „Für eine spätere Generation aber reicht das nicht“, sagte Fest, „sie muß zu verstehen versuchen, wie der Nationalsozialismus möglich war.“ (Der Spiegel)

 

Ein Leben mit und für Adolf Hitler

 

 

Wenn man das verstehen will, fragt man sich irgendwann auch unweigerlich, was die Menschen empfunden haben, die ihm so begeistert folgten und die für ihn arbeiteten und selbst die schmutzigsten Befehle ausführten. Auch sie kommen in der Literatur zum Zweiten Weltkrieg ausgiebig zu Worte und stehen immer wieder im Rampenlicht der zeitgeschichtlichen Forschung. Ihnen allen voran geht Eva Braun, die Lebensgefährtin Adolf Hitlers, mit der er wenige Minuten vor seinem Selbstmord den Bund der Ehe einging und die er dann mit in den Tod nahm. Heike B. Görtemaker hat sich intensiv mit der Person Eva Braun beschäftigt und detektivisch alles zusammengetragen, was sie über die Frau an Hitlers Seite finden konnte. Zugleich schreibt Görtemaker in "Eva Braun: Leben mit Hitler" so spannend, als handle es sich bei der Lebensgeschichte dieser Frau um einen Krimi, der den Leser atemlos zurücklässt.

 

Doch Eva Braun war nicht die einzige Frau, die Hitler sehr nahe stand. Traudl Junge war Hitlers Sekretätin und schrieb seine Diktate nieder. Ihre Finger tippten grausame Befehle und menschenverachtende Reden. In ihrer Autobiographie „Bis zur letzten Stunde“ beschreibt Traudl Junge das Unbeschreibliche, erzählt von ihrer Begeisterung für den Führer, Adolf Hitler, und legt hier zugleich ihre Lebensbeichte ab. Es muss eine fürchterliche Last sein, mit der Erinnerung an diese Schuld leben zu müssen und „Bis zur letzten Stunde“ ist deshalb nicht nur eine Bilanz des Schreckens und unmenschlichen Grauens, sondern auch ein persönliches Geständnis und Testament.

Eine dritte, sehr interessante Perspektive bieten zwei SS-Offiziere, die in sowjetischer Gefangenschaft detailliert berichten mussten, wie Hitler und seine Gehilfen arbeiteten. In ihren Berichten legten die beiden dem Führer sehr nahe stehenden Offiziere alles offen – von der Privatperson Adolf Hitler über das Leben am Obersalzberg, die Ideologie des Führers bis hin zu Hitlers Ende im Führerbunker in Berlin. Henrik Eberle hat diese Biographie des Bösen in „Das Buch Hitler“ herausgegeben. Was wir hier lesen, erschüttert bis ins Tiefste und erfüllt uns mit Unglauben, Trauer und auch Ekel und Scham.

 

Die Erinnerung an Adolf Hitler bleibt lebendig

 

Wer Adolf Hitler wirklich war, was ihn antrieb und was in seinem Kopf wirklich vorging, werden wir wohl niemals genau wissen. All diese Berichte sind immer nur Annäherungen an den Mann Hitler und an den Führer der Nationalsozialisten. Gemeinsam zeichnen sie ein erschütterndes Bild, das auch in den vergangenen sieben Jahrzehnten nichts von seiner Intensität verloren hat. Hitler wird uns und folgende Generationen weiter beschäftigen und er wird weitere Schriftsteller und Historiker zum Schreiben bringen. Die Zeitzeugenberichte sind nun alle geschrieben, doch noch immer kommen neue Tagebücher zum Vorschein, die neue Erkenntnisse bringen. Es lässt sich deshalb kaum ausmalen, in wie vielen Varianten das Thema noch bearbeitet werden kann. Ein gutes Beispiel für einen kreativen und sehr bewegenden Umgang mit der Geschichte ist „Blumen für den Führer“ von Jürgen Seidel, inspiriert vom Bild eines kleinen Mädchens, das Adolf Hitler bei den Olympischen Spielen Blumen überreichen durfte. Solche Bücher brauchen künftige Generationen, damit sich der Schrecken des Zweiten Weltkriegs nie mehr wiederholt.

Das Institut für Zeitgeschichte München gab 2016 eine kritische Edition von "Mein Kampf" mit vielen tausend Anmerkungen heraus. Damit erhält diese Generation einen Einblick in Hitlers Denken – und kann sich, so die Hoffnung, gegen eine Wiederholung der Schrecken des Nationalsozialismus rüsten.

 

 

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